Wie kannst du Haarausfall erkennen?
Die meisten Menschen haben mindestens einmal in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, dass ihre Haare verstärkt ausfallen - insbesondere im Herbst und Winter. Wenn deutlich mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen, kommt es nicht unbedingt zu einer Lichtung des Kopfhaares, allerdings erscheint das Haar in einigen Bereichen dünner. Länger anhaltender Haarausfall kann zu einer erheblichen psychischen Belastung für den Betroffenen werden.
Welche Wachstumsphasen im Haarzyklus gibt es?
Um zu verstehen, wie es zum Haarausfall kommt, ist es wichtig, den normalen Zyklus des Haarwachstums zu verstehen. Jedes einzelne Haar hat seinen eigenen Wachstumszyklus, unabhängig von dem eines anderen Haares. So kommt es, dass sich ein Teil unserer Haare in einem Wachstumsprozess befindet, während sich ein anderer Teil in der Ruhephase befindet oder gerade ausfällt und dann wieder ersetzt wird. Dies ist ein natürlicher Prozess und kein Grund zur Sorge.
Der natürliche Haarzyklus lässt sich in 3 Phasen unterteilen:
- Die Wachstumsphase (Anagenphase) dauert ca. 4 - 6 Jahre, in ihr befinden sich bis zu 85 % aller Haare. In der Anagenphase werden die Haare aus der Haarwurzel gebildet, sie werden im Laufe der Zeit länger und kräftiger.
- Die Übergangsphase (Katagenphase): die Zellteilung der Haarwurzel wird vorübergehend eingestellt, wodurch das Haar nicht mehr wächst und löst sich von der Wurzel. Ca. 1-3 % aller Haarfollikel der Kopfhaut befinden sich in dieser Phase, die circa 2 Wochen dauert. Die Haarwurzel verhornt zunehmend vor dem Übergang in die Telogenphase.
- Die Ruhephase / Ausfallphase (Telogenphase) dauert ca. 4 - 6 Monate. Die Stoffwechselaktivität des Haarfollikels wird reduziert, wodurch das Haar immer schlechter versorgt und letztlich abgestoßen wird, weil ein neues Haar nachwächst. Etwa 8 - 14 % aller Kopfhaare sind ca. 3 Monate lang in dieser Phase. Der Haarzyklus kehrt dann zur Wachstumsphase zurück, um neu zu beginnen.
Das Haar wächst durchschnittlich etwa 1 cm im Monat. Dabei hängt die Haarlänge vor allem von der Länge des Wachstumszyklus ab, weniger von der Wachstumsgeschwindigkeit. Bei verstärktem Haarausfall verkürzt sich die Wachstumsphase zugunsten einer verlängerten Ruhephase, sodass nur noch kürzere Haare gebildet werden.
Was kann Haarausfall verursachen?
Da wir eng mit dem Zyklus der Jahreszeiten verbunden sind, ist Haarausfall oft ein vorübergehendes natürliches Phänomen, das tendenziell mit dem Einsetzen des Herbstes zunimmt, bedingt durch die erhöhte UV-Strahlung in den Sommermonaten. Dünner werdendes, brüchiges Haar und Haarausfall können aber auch erblich veranlagt sein. Bei Frauen tritt diffuser Haarausfall meist in Zeiten hormoneller Schwankungen wie z.B. nach dem Absetzen der Pille, in den Wechseljahren, aber auch nach der Schwangerschaft oder Stillzeit auf. Weitere Ursachen für vermehrten Haarausfall können Schadstoffe und Umweltgifte sein, andauernder Stress, Nebenwirkungen von Medikamenten, Schilddrüsenerkrankungen oder eine unausgewogene, vitalstoffarme Ernährung.
Können harsche Shampoos und falsche Haarpflege für Haarausfall verantwortlich sein?
Nicht selten führt auch falsche Pflege zu Haarausfall: Die allermeisten Shampoos enthalten hohe Anteile an hautreizenden, aggressiven Waschsubstanzen. Du erkennst das daran, dass solche Tenside - wie beispielsweise Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate oder Sodium Coco Sulfate - an den vorderen Stellen auf der Ingredients-Liste (INCI) stehen. Auch Spülungen, Conditioner, Haarmasken und Haar-Stylingprodukte enthalten meistens solche aggressiven Tenside. Treatments wie chemische Haarfärbungen, Permanent-Glättungen oder Dauerwellen schädigen ebenfalls die Haarfollikel, machen das Haar brüchig, spröde und können zu vermehrtem Haarausfall führen.
Warum sind Medikamente gegen Haarausfall keine gute Lösung?
Zahlreiche medizinisch zugelassene Medikamente gegen anlagebedingten Haarausfall greifen in den Hormonhaushalt des Körpers ein. Hormonell wirksame Haarwuchsmittel wie Minoxidil, Finasterid oder Alfatradiol reduzieren bei Männern und Frauen das aus Testosteron gebildete DHT vorübergehend an der Haarwurzel, aber sie können den Haarverlust nur während der Dauer ihrer Anwendung aufhalten. Nach dem Absetzen der Mittel geht der Haarausfall weiter. Auch rufen diese Medikamente im Langzeitgebrauch unerwünschte Nebenwirkungen hervor wie beispielsweise Juckreiz, Schuppen, trockene Ekzeme, Unverträglichkeiten, allergische Reaktionen, Herz-Kreislauf-Probleme oder auch Haarwuchs nicht nur auf dem Kopf.
Gegen Haarverlust, brüchiges und dünner werdendes Haar werden auch synthetische Vitamin- und Mineralstoffpräparate als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Solche isolierten Mikro-Nährstoffe unterscheiden sich zwar in ihrer chemischen Struktur nur minimal von natürlichen, sie haben allerdings eine viel schlechtere Bioverfügbarkeit. Synthetische Vitamine und Mineralien können vom Körper kaum aufgenommen werden, weil essenziell wichtige natürliche Begleitstoffe fehlen. Erst das komplexe Zusammenspiel der natürlich vorkommenden Vitamine, Mineralstoffe und der zahlreichen Begleitstoffe in Naturwirkstoffen, wie zum Beispiel der sekundären Pflanzenstoffe, macht die eigentliche gesundheitsfördernde Wirkung aus.
Naturwirkstoffe für dichtes und kräftigeres Haar
Es gibt einige ganzheitlich wirksame und klinisch erprobte Naturwirkstoffe, die das gesunde Haarwachstum fördern und Haarausfall entgegenwirken. Sie optimieren die Versorgung der Haarwurzeln mit Mikro-Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien in natürlicher Zusammensetzung.
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Hirsesamen-Extrakt
Hirsesamen-Extrakt aus CO2-Extraktion enthält einen hohen Anteil Miliacin. Dieser klinisch erprobte Natur-Wirkstoff stimuliert die Verlängerung der Haar-Wachstumsphase und verbessert die Versorgung der Haarwurzel mit Mikro-Nährstoffen. Er beschleunigt nachweislich die Zellteilungsrate direkt an der Haarwurzel, dort wo das Haarwachstum stattfindet (Pubmed, Cosmet.Dermatol.02-2020, 485-493). Die ungesättigte Linolsäure im Hirsesamen-Extrakt wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Er enthält die für das gesunde Haarwachstum wichtigen Mineralien Kieselsäure, Eisen, Vitamin B, E, K und Folsäure in natürlicher Zusammensetzung. -
Rosmarin-Extrakt
Rosmarin wird in der Heilkunde gegen Haarausfall, Schuppen und dünner werdendes Haar angewendet. Es regt die gesunde Durchblutung der Kopfhaut an, wirkt antibakteriell und verbessert die Versorgung der Haarwurzel. Rosmarin enthält den potenten Naturwirkstoff Carnosolsäure, der in der Lage ist, freie Radikale zu neutralisieren, die für Haarausfall verantwortlich gemacht werden (Pubmed 1-2- 2015;13(1):15-21). -
Klettenwurzel-Extrakt
Klettenwurzel mit den Aktivstoffen Arctinol und Lappaphene stärkt die Haarstruktur. Der Pflanzenextrakt wird auch als „Haarwuchskraut“ bezeichnet. Bei langfristiger Anwendung verbessert er bereits vorhandenen, genetisch bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie), stimuliert die Durchblutung der Haarwurzel, schützt vor Feuchtigkeitsverlust und entgiftet den Haarboden. -
Sandelholz-Extrakt
Untersuchungen des Monasterium Laboratory in Münster 2019 ergaben, dass Sandelholzöl die Wachstumsphase des Haares signifikant verlängert, wenn der Haarfollikel dem Duftstoff ausgesetzt ist.
Die passenden Produkte für ein verbessertes Haarwachstum
Für ein gesundes Haarwachstum und fülligeres Haar empfehlen wir das myrto Bio Shampoo Sandelholz Hirse sowie die kurmäßige Anwendung der myrto Bio Kopfhautkur H über mindestens 3 Monate. Ferner bieten wir das myrto Bio Haarpflege-Set gegen Haarausfall an.
Was du sonst noch tun kannst, um Haarverlust vorzubeugen
- Regelmäßige Kopfhautmassagen
Wenn das Haar dünner oder brüchig wird, kann eine regelmäßige Kopfhautmassage helfen. In einer US-Studie stellten die Teilnehmer nach 6 Monaten täglicher Kopfhautmassage eine Zunahme der Haardicke fest. Die Kopfhautmassage sollte mindestens 5 Minuten dauern. Verwende dabei die Fingerkuppen und massiere die Kopfhaut mit kreisenden Bewegungen, um die Durchblutung der Haarwurzeln zu verbessern.
Auch die regelmäßige Anwendung einer Bürste mit Naturborsten ist hilfreich, um die Durchblutung der Kopfhaut anzuregen. Zudem wird beim Bürsten von der Haarwurzel bis zu den Spitzen das natürliche Haarfett bzw. Sebum in die Längen verteilt. So bleiben die Haare geschmeidig und sind weniger anfällig für Haarbruch.
- Die richtige Ernährung
Um Haarausfall vorzubeugen, solltest du auch auf eine gesunde, vollwertige Ernährung setzen. Das menschliche Haar besteht zu über 90% aus Keratin. Unser Körper bildet Keratin aus verschiedenen Proteinen. Eine eiweißreiche Ernährung stellt dem Körper die entsprechenden Bausteine zur Verfügung, um dieses Protein zu bilden. Proteinreiche Lebensmittel, die die Keratinbildung unterstützen, sind unter anderem Eier, Avocados, Linsen, Süßkartoffeln, Spinat, Sojabohnen, Walnüsse oder Kürbiskerne. Ergänzende Mineralstoffe wie Zink, Selen oder Kieselerde in natürlicher Zusammensetzung fördern das gesunde Haarwachstum ebenso wie Vitamin B3 (Niacinamid), Vitamin C und Biotin.
Hier geht es zu unserem Ratgeber Haarausfall.