Naturkosmetik ohne Duftstoffe

Duftstoffe gehören mit zu den häufigsten Auslösern von Kontaktallergien. Auswirkungen auf der Haut sind beispielsweise Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, Bläschen oder Schuppungen. Einige Duftstoffe können Atemwegsprobleme wie Asthma oder allergische Reaktionen in Form von Atembeschwerden, Husten oder Niesen verursachen. Wer eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber starken Gerüchen oder Parfümstoffen hat, empfindet den Duft in Kosmetikprodukten als aufdringlich oder störend und entscheidet sich daher für duftfreie Produkte.

Natürliche versus synthetische Duftstoffe

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Duftstoffe ausschließlich natürlicher Herkunft – rein pflanzlich oder manchmal auch aus tierischen Sekreten. Dies änderte sich, als es der modernen Chemie gelang, immer mehr natürliche Stoffe synthetisch nachzubauen. Heute werden etwa 2500 verschiedene synthetische Duftstoffe in der Kosmetik eingesetzt. 95% davon werden auf Erdöl-Basis hergestellt. Synthetische Duftstoffe können Allergien auszulösen und auch das Hormonsystem beeinflussen.

In der Naturkosmetik dürfen keine synthetischen, sondern nur „natürliche Duftstoffe“ eingesetzt werden. Diese Duftstoffe natürlicher Herkunft sind allerdings äußerst selten naturreine ätherische Öle in authentischer Ganzheit. Vielmehr werden einzelne Bestandteile sogenannter „natürlicher“ Duftstoffe aus verschiedenen Naturstoffen isoliert und dann gezielt neu zusammengesetzt. Dies geschieht vor allem aus Kostengründen, denn ökologisch gewonnene, naturreine ätherische Öle sind sehr preisintensiv. Bei myrto findest du ausschließlich naturreine ätherische Öle aus biologischer Herkunft und keine "natürlichen" Mischungen.

Langzeitwirkungen chemischer Duftstoffe - Gefahr für Fortpflanzung und Erbgut

Auch natürliche Duftstoffe können bei empfindlicher Haut irritierend wirken. Allerdings sind naturreine ätherische Öle in authentischer Zusammensetzung bei Weitem besser verträglich als sonstige Duftstoffe (vgl. BDIH-Studie 2006). Insbesondere synthetische Duftstoffe gelten als hochproblematisch. Sie können die Haut durchdringen und sich im Gewebe ablagern. Sie werden im menschlichen Körper und in der Umwelt kaum abgebaut. Auch in Muttermilch wurden bereits künstliche Duftstoffe nachgewiesen. Das Gefahrenpotential wurde viel zu spät erkannt.

Die meisten Kontaktallergien in den vergangenen Jahren wurden durch die synthetische Duftstoffe wie Lyral, Atranol und Chloratranol ausgelöst. Dennoch waren diese Duftstoffe noch bis 2021 im Handel zugelassen. Mittlerweile verboten sind künstliche Moschus-Düfte, die als krebserregend gelten und die Hormone beeinflussen. Synthetische Duftstoffe mit stark allergener Wirkung sind beispielsweise Cinnamal, Baummoos, Zimtaldehyd, Moschus Xylol und Moschus Keton.

Obwohl das Risikopotential synthetischer Duftstoffe mittlerweile hinreichend bekannt ist, gibt es kaum wissenschaftliche Untersuchungen zu den Auswirkungen. In Tierversuchen zeigte sich, dass der synthetisch hergestellte Maiglöckchen-Duftstoff Lilial die Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere und möglicherweise das Erbgut beeinträchtigen kann (BASF 2006). Die Studie ergab, dass Lilial bei männlichen Ratten schrumpfende Hoden verursachte und bei weiblichen die Fortpflanzung beeinträchtigte. Das Aldehyd ist nach wie vor in zahlreichen Parfüms zu finden, ebenso in Handcremes, Körperlotionen, Seifen, Duschgels und anderen Pflegeprodukten. 

 „Duftneutrale“ Kosmetik mit Duftstoffen und Allergenen

Vorsicht bei sogenannten „duftneutralen“ Produkten! Auch diese Kosmetik enthält in der Regel Duftstoffe, die den Eigengeruch bestimmter Inhaltstoffe überdecken sollen. Definitiv sicher sein kannst du nur nach einer Analyse der INCI-Liste auf dem Etikett des Produktes. 

Duftstoffe, die eine bestimmte Konzentration übersteigen, müssen namentlich in der INCI-Deklaration aufgeführt werden. Die Grenze beträgt 0,01% bei Rinse-off Produkten wie z.B. Shampoos oder Duschgelen. Bei Produkten, die auf der Haut verbleiben (Leave-on) liegt die Grenze bei 0,001 %. Wenn diese Grenzen überschritten sind, muss neben den Allergenen auch der Begriff „Parfum“ oder „Aroma“ deklariert werden. Dabei ist es für Allergiker oft schwierig herauszufinden, welchen Duftstoff sie konkret nicht vertragen. Meist kommt eine komplexe Mischung verschiedener Duftstoffe zum Einsatz, deren Wechselwirkungen untereinander ebenfalls kaum untersucht sind.

Gemäß 26er Liste der EU-Kosmetikverordnung müssen alle in einem Produkt enthaltenen Duftstoffe deklariert werden, die für ihr Allergiepotential bekannt sind. Dies sind beispielsweise Limonene, Linalool, Farnesol, Citronellol, Eugenol, Coumarin, Geraniol oder Citral. 

Allergenfreie Kosmetik ohne Duftstoffe

Falls du Duftstoff-Allergiker bist, eine sehr sensible Haut hast, die zu Irritationen neigt oder einfach keine Duftstoffe in deiner Kosmetik haben möchtest: Bei myrto findest du ein umfangreiches Sortiment an hochwertiger duftstofffreier Naturkosmetik. Nicht nur die komplette Bio Gesichtspflege ist frei von Duftstoffen. Auch im Haarpflege- und Körperpflege-Bereich wirst du fündig.

Dabei riechen die Produkte ohne Duftstoffe keineswegs langweilig. Der natürliche Eigengeruch wirkstoffreicher kaltgepresster Pflanzenöle und lösungsmittelfrei gewonnener Pflanzenextrakte wird ohne zusätzliche Duftstoffe überhaupt erst wahrnehmbar. Besonders die lösungsmittelfreie Extraktion von Pflanzenextrakten mit natürlicher Quellkohlensäure – wie wir sie bei Hagebutte, Granatapfel, Sanddorn, Rosmarin, Amaranth, Chiasamen oder Schizandra nutzen, bewahrt die frischeste und konzentriertste Form der verwendeten Früchte, Blätter oder Samen.

Parfumfreie Bio Naturkosmetik

• Bio Haarpflege
  Das Bio Shampoo Ultramild Free und das Bio Shampoo Purifying Free wurden speziell für sensible, zu Irritationen neigende Kopfhaut entwickelt. Beide Bio Shampoos kommen ohne Duftstoffe aus.
• Die 3 myrto Bio Kopfhautkuren - bei trockener, juckender oder entzündeter Kopfhaut, bei verstärkt nachfettender Kopfhaut mit Schuppen und bei Haarausfall oder dünner werdendem Haar zur Verbesserung des gesunden Haarwuchses - sind ebenfalls frei von ätherischen Ölen bzw.  allergenen Duftstoffen.
• Auch das Bio Finisher Volume Gel, ein minimalistisch formulierter Föhnfestiger und effektiver Ansatz-Booster mit natürlichem Hitzeschutz, ist eine Duftstoff-freie Haarstyling-Option.

• Bio Körperpflege
  Das Bio Deo Roll-on Blue Sensitive Argan ist nicht nur richtig gut wirksam gegen Schweißgeruch, sondern auch frei von bedenklichen Inhaltsstoffen wie Aluminiumsalzen, Parabenen, PEG-Verbindungen oder Mineralöl. Es enthält darüber hinaus weder Alkohol noch Duftstoffe. 
• Mit dem After Sun Body Oil Wild Berries bietet myrto ebenfalls ein Bio Körperöl ohne Duftstoffe an. Diese Eigenschaft ist im Bereich der Sonnenpflege nicht zuletzt deshalb wichtig, weil einige Duftstoffe auch phototoxisch wirken.
  
  

• Bio Gesichtspflege
  Im Mittelpunkt des myrto Sortiments steht die hypoallergene Bio Gesichtspflege. Alle der mittlerweile über 30 myrto Gesichtspflege-Produkte sind frei von Duftstoffen. Der spezifische Eigengeruch eines jeden Produktes basiert ausschließlich auf den rein biologischen Pflanzenölen und wirkstoffreichen pflanzlichen Extrakten.

Wenn du nicht sicher bist, ob deine sensible, zu Irritationen neigende Haut eine neue Kosmetik verträgt, solltest du das Pflegeprodukt zunächst 2 Tage lang auf der Innenseite des Oberarms oder der Ellenbogenbeuge testen und diese Stelle anschließend 2 Tage beobachten. Zeigen sich keine Symptome, ist das Produkt für deine Haut verträglich.

Was du sonst noch tun kannst, um Duftstoff-Allergene zu meiden

• Verwende Waschmittel und Haushaltsreiniger, die frei von Duftstoffen sind.

• Verzichte auf Weichspüler in der Waschmaschine und ersetze ihn ggf. durch Essig.

• Achte auch bei deiner Ernährung konsequent auf Duftstoff-freie Lebensmittel. Lies die Packungsangaben genau, um sicher zu sein in welchen Lebensmitteln (speziell in Gewürzen, aromatisierten Kräutertees, Fertiggerichten mit Gewürzen, Hustenpastillen usw.) der Duftstoff enthalten ist, auf den du allergisch reagierst. Leider sind die Packungsangaben bei industriell bearbeiteten Lebensmitteln oft ungenau oder falsch. Daher ist es sinnvoll, gleich auf Fertiggerichte zu verzichten. Bereite dein Essen stattdessen lieber frisch mit vitaminreichen und möglichst saisonalen Zutaten selbst zu.