Wie verändert sich die Haut in der Schwangerschaft?
Hormonelle Veränderungen
Die Schwangerschaft wird oft als ein Höhepunkt im Leben einer Frau betrachtet, da sie eine Zeit besonders intensiver körperlicher und emotionaler Erfahrungen ist. Mit der Schwangerschaft, die etwa 40 Wochen dauert, gehen viele Veränderungen im weiblichen Körper einher. Dies betrifft nicht nur den sichtbaren Bauchumfang, der mit jeder Schwangerschaftswoche wächst. Bestimmend für die schwangerschaftsbedingten Veränderungen ist vor allem der Anstieg des Östrogen- und Progesteron-Spiegels.
Baby-Glow
Viele Frauen, die ein Baby erwarten, stellen fest, dass ihre Haut während der Schwangerschaft rosiger, straffer und strahlender aussieht, so dass kleine Fältchen verschwinden. Dieser „Baby-Glow“ hängt mit der erhöhten Durchblutung, leicht vermehrter Talgproduktion und der gesteigerten Hormonproduktion zusammen.
Hautprobleme während der Schwangerschaft
- Juckreiz, Rötungen oder Unverträglichkeiten
Manchmal kommt es auch während der Schwangerschaft zu Hautproblemen wie trockener, fettiger, gereizter Haut oder zu Schwangerschaftsakne. So kann die Haut einer werdenden Mutter empfindlicher reagieren - mit ungewohntem Juckreiz, Rötungen oder Unverträglichkeiten auf Pflegeprodukte, die der Haut vorher jahrelang keine Probleme bereitet haben - Schwangerschaftsakne
Während bei manchen Schwangeren sogar eine Akne verschwindet, können die hormonellen Veränderungen bei einigen Frauen auch Unreinheiten, Mitesser und Pickel verstärken oder eine Akne verschlimmern (Schwangerschaftsakne). Dabei haben tendenziell eher diejenigen Frauen mit einer Schwangerschaftsakne zu kämpfen, die bereits vorher Hautprobleme mit Pickeln hatten. - Dehnungsstreifen am Bauch
Das schnelle Wachstum des Bauches, das nach dem 5. Monat immer deutlicher sichtbar wird, stellt höchste Anforderungen an die Elastizität der Haut. Das Bindegewebe kann leicht überdehnt werden oder sogar reißen. Vor allem am Bauch, aber auch an den Brüsten, Hüften und Oberschenkeln können Dehnungsstreifen entstehen. Diese Schwangerschaftsstreifen beginnen oft als bläulich-rötliche Linien, die im Laufe der Zeit verblassen. Dehnungsstreifen sind eine normale Hautveränderung, die viele Frauen betreffen. Sie lassen sich mit Makeup und Selbstbräuner kaschieren oder einfach mit natürlichem Selbstbewusstsein kompensieren. - Hyperpigmentierungen: Schwangerschaftsmaske
Im letzten Drittel der Schwangerschaft kommt es durch das Melanozyten-stimulierende Hormon (MSH) zu einer sichtbaren Hyperpigmentierung im Bereich der Mittellinie des Bauches, an den Brüsten und Genitalien. Auch im Gesicht können sich großflächige, dunkle Pigmentflecken bilden. Die sogenannte „Schwangerschaftsmaske“, „Chloasma“ oder „Melasma Gravidarum“ ist durch den erhöhten Östrogenspiegel bedingt, der die Melaninproduktion anregt. In der Regel verblasst die Schwangerschaftsmaske einige Zeit nach der Geburt des Babys, wenn sich der Hormonspiegel wieder normalisiert. Dies kann etwas Geduld und manchmal auch sanft aufhellende Wirkstoffe zur Unterstützung erfordern.
Don’ts: Wirkstoffe, die du in der Schwangerschaft vermeiden solltest
Die folgende Aufzählung enthält kosmetische Wirkstoffe, die nicht als generell schädlich gelten, die du aber zumindest in der Schwangerschaft möglichst vermeiden solltest. Die Aufzählung ist selbstverständlich nicht vollständig, denn die meisten Kosmetikprodukte enthalten eine Vielzahl potenziell schädlicher Inhaltsstoffe wie Parabene, Paraffine, Mineralöle, Aluminiumsalze, Mikroplastikpartikel, Phtalate, Formaldehyd und andere hautreizende oder hormonell wirksame Inhaltsstoffe. Am besten überprüfst du jedes einzelne Produkt deiner Hautpflege-Routine - beispielsweise mithilfe der Codecheck-App oder über hautschutzengel.de.
- Retinol
Retinol gehört zu den synthetischen Vitamin A-Derivaten. Retinol ist ein hautstraffender, zellerneuernder Anti-Aging und entzündungshemmender Anti-Akne Wirkstoff, der allerdings schon bei geringer Überdosierung schwere Hautreizungen auslöst. Oral wird Retinol verschreibungspflichtig als Tretinoin (Retinsäure) gegen schwere Akne verabreicht. Retinoide findest du in der Kosmetik beispielsweise als Retinsäure, Retinaldehyd, Adapalene, Isoretinoin oder Retinylpalmitat. Retinoide solltest du während der Schwangerschaft unbedingt meiden, da sie zu Fehlbildungen beim Embryo führen können. Als Alternative zu synthetischem Retinol gibt es einige Wirkstoffe mit ähnlichen Vorteilen für die Haut – ohne Risiken für das ungeborene Baby. - Salicylsäure
Salicylsäure ist eine Beta-Hydroxysäure (BHA) und wird vor allem in Peelings gegen Pickel und Akne für ein verbessertes Hautbild eingesetzt. Gemäß EU-Kosmetik-Verordnung sind höchstens 0,5% Salicylsäure zur Konservierung, 3% bei Rinse-off Produkten und maximal 2% in Kosmetika zulässig, die nicht abgespült werden werden (Leave-in). Bei höheren Dosierungen, wie sie beispielsweise in dermatologischen Praxen zum Einsatz kommen, kann Salicylsäure in den Blutkreislauf gelangen und das Risiko von Fehlentwicklungen für das ungeborene Kind erhöhen. - Benzoylperoxid
Benzoylperoxid wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Der synthetisch aus Benzoylchlorid und Wasserstoffperoxid hergestellte Wirkstoff wird zur Behandlung von Akne eingesetzt. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Rötung, Trockenheit, Schuppung und Brennen. Benzoylperoxid sollte während der Schwangerschaft vermieden werden, da seine Sicherheit nicht geklärt ist. - Hydrochinon
Hydrochinon wird synthetisch als Derivat aus Benzol hergestellt, hat eine hautbleichende Wirkung und wird zur Behandlung von Hyperpigmentierungen verwendet. Es gibt Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit während der Schwangerschaft, insbesondere bei oraler Einnahme.
Dos: Wirkstoffe, die auch in der Schwangerschaft gut geeignet sind
Die folgenden Wirkstoffe sind gute Alternativen zu Retinol, Salicylsäure, Benzoylperoxid und Hydrochinon, da sie auch für die Anwendung in der Schwangerschaft empfehlenswert sind:
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Bakuchiol
Bakuchiol als rein pflanzlicher Wirkstoff aus der Babchi-Pflanze hat ähnliche hautverbessernde Eigenschaften wie Retinol, einschließlich der antimikrobiellen Wirkung gegen Pickel und Akne, der verbesserten Kollagenproduktion und der Reduzierung von feinen Linien und Falten - jedoch ohne die potenziell fruchtschädigenden Eigenschaften von Retinol.
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Vitamin C
Vitamin C als wirksames Antioxidans stimuliert die Kollagenproduktion und schützt die Haut vor Schädigung durch freie Radikale. Das von uns eingesetzte natürliche Vitamin C-Derivat (Ascorbyl Glucoside) wirkt sanft aufhellend bei Hyperpigmentierungen und sorgt für einen übermäßigeren Teint.
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Niacinamid (Vitamin B3)
Niacinamid ist wirksam gegen Akne, Hyperpigmentierungen und vergrößerte Poren. Durch seine antioxidativen Eigenschaften schützt Niacinamid vor Zellschädigungen durch freie Radikale, beispielsweise vor Sonnenschäden durch UV-Strahlung. Es wirkt somit auch der Hautalterung entgegen.
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Weidenrindenextrakt, Milchsäure, Glycolsäure
Als alternative Wirkstoffe für eine hautverträgliche, nur leicht peelende Wirkung in der Schwangerschaft bieten sich neben moderat dosiertem Weidenrindenextrakt (Salix Alba Extract) unter 2% auch exfolierende Alpha-Hydroxysäuren (AHA) wie Milchsäure oder Glycolsäure an, die für ein hautsanfteres Peeling sorgen, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Hautstruktur zu verbessern.
Wie kann man Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft vorbeugen?
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Massagen
Massagen mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Ölen verbessern die Durchblutung, fördern den Abtransport der Schlackenstoffe durch die Lymphe und helfen, deine Haut elastisch zu halten.
- Gesunde Ernährung
Eine vitalstoffreiche Ernährung, die reich an Frischkost ist, unterstützt deine Hautgesundheit. Achte während der Schwangerschaft vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C, Vitamin E, Eisen, Zink und Proteinen. - Kontrollierte Gewichtszunahme
Versuche, während der Schwangerschaft eine gesunde, aber moderate Gewichtszunahme zu erreichen, damit deine Haut nicht überdehnt wird. Eine langsame und stetige Gewichtszunahme verringert das Risiko von Dehnungsstreifen. - Kleidung
Um den Druck auf die Haut zu reduzieren und das Risiko von Dehnungsstreifen zu minimieren, solltest du möglichst lockere Kleidung tragen. - Bewegung
Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und unterstützt die Hautgesundheit. Schwangerschaftsgymnastik und Yoga sind besonders nützlich – auch im Hinblick auf eine bewusste Atmung während der Geburt. - Feuchtigkeitsspendende Cremes und Öle
Creme deine Haut auf dem Bauch, den Brüsten, Oberschenkeln und anderen Bereichen, die von Dehnungsstreifen betroffen sein könnten, regelmäßig ein. Hochwertige biologische Pflanzenöle, Fette und Wachse wie Jojoba, Argan-, Traubenkernöl und Sheabutter sind besonders gut hautverträglich. Die hautneutralen myrto Rezepturen ohne Alkohol, Emulgatoren, Duftstoffe oder synthetische Konservierungsstoffe tragen zur Stärkung der Hautbarriere und der natürlichen Hautflora (Mikrobiom) bei. Alle myrto Pflegeprodukte wie Bio Gesichtsreiniger, Toner, Gesichtsseren und Feuchtigkeitscremes, Augenseren, Shampoos und Deos können daher auch während der Schwangerschaft problemlos angewendet werden.