Auf dem Weg zu gesundem Haar ohne Silikone

Silikone finden sich noch immer in 50% aller konventionellen Haar-Shampoos und in 90% aller Haarconditioner und Haarkuren. Eigentlich sind Silikone Öle (aus Erdöl-Derivaten), die allerdings laut EU-Kosmetikverordnung nicht als Öle gelten. Daher dürfen Silikone auch in Produkten enthalten sein, die als „ölfrei“ deklariert sind. 

Sie zielen auf oberflächliche Effekte ab. Silikone legen sich wie ein dünner Film um jedes einzelne Haar. Dies bewirkt, dass die Haare leicht kämmbar sind, schön glänzend und glatt erscheinen und sich weich anfühlen. Doch der Schein trügt. Warum schädigen Silikone trotzdem langfristig Haare und Kopfhaut und wie kannst du Silikone vermeiden?

Warum sind Silikone schädlich?

Haarpflege mit Silikonen verspricht seidig glänzendes, mühelos kämmbares Haar und Spliss soll angeblich "ausgeglichen" werden. Zunächst scheint dies sogar zu funktionieren. Langfristig allerdings greifen Silikone die gesunde Haarstruktur an und schädigen sie.

Build-up Effekt

Die Kunststoffe überziehen jedes einzelne Haar und die Kopfhaut mit einem immer dicker werdenden Film, sie lagern sich ab und beschweren das Haar zunehmend (Build-up Effekt). Unter der Silikonschicht trocknet das Haar aus, es hängt kraftlos und strähnig herunter. Der Haaransatz fettet nicht selten verstärkt nach. Egal, wie viele Spülungen, Conditioner oder Haarkuren du dann verwendest: Jegliche Pflegestoffe können die dicke Silikonschicht nicht mehr durchdringen, das Haar darunter "verhungert". Haarstyling mit natürlichem Volumen gelingt immer weniger. Die Poren der Kopfhaut werden ebenfalls mit Silikonen verstopft, so dass Schadstoffe nicht mehr über die Haut ausgeschieden werden. Silikone verursachen nicht selten Hautirritationen, Pickel und Kopfhautschuppen. Einige Silikone, die beispielsweise in Brustimplantaten eingesetzt wurden, sind mittlerweile als Verursacher von Tumoren bekannt. 

Silikone im Grundwasser

Silikone werden aus Erdöl hergestellt. Shampoos und andere silikonhaltige Kosmetika gelangen über das Abwasser zusammen mit dem Klärschlamm der Landwirtschaft in unsere Flüsse, Seen und Meere. Silikone sind biologisch kaum abbaubar. Sie schädigen sensible Wasserorganismen und reichern sich als Schadstoffe in unseren Gewässern und im Grundwasser an. Auch in Kläranlagen lassen sich Silikone nicht herausfiltern.

Silikone auf der Ingredients-Liste erkennen

Um Silikone in deinen Haarpflege-Produkten zu vermeiden, achte genau auf die Inhaltsstoffe. Folgende Bezeichnungen der Ingredients-Liste weisen auf Silikone hin: alle Inhaltsstoffe mit der Endung „-cone“, „-conol”, „-xane“ oder „silane” wie beispielsweise: Dimethicone, Methicone, Polysiloxane oder Cyclopentasiloxane.

Wenn du beim Einkaufen nicht immer jeden einzelnen Inhaltsstoff recherchieren möchtest, empfiehlt sich beispielsweise die Codecheck-App, mit der du den Barcode scannen kannst und dann alle Inhaltsstoffe mit Bewertung angezeigt bekommst. 

Greenwashing: Vorsicht bei Silikon-Ersatzstoffen 

Immer häufiger werden konventionelle Shampoos mit "0% Silikone" beworben. Als Silikon-Ersatz dienen Inhaltsstoffe wie zum Beispiel "Polyquaternium 10" oder Polyquaternium 7". Dabei handelt es sich um kationische Tenside bzw. Flüssigkunststoffe aus der Gruppe der quartären Ammoniumverbindungen, kurz "Quats" oder "QAVs" genannt.  Aufgrund ihrer Desinfektionswirkung sind sie als Biozide gelistet. 

QAVs reichern sich in Zellmembranen lebender Organismen an und können so die Funktion der Zellmembran beeinträchtigen. Quats haben ähnliche Eigenschaften wie Silikone. Sie führen zu einem vergleichbaren Build-up Effekt, sie reichern sich ebenfalls auf Haar und Kopfhaut an. Quartäre Ammoniumverbindungen gelten zudem als hautreizend und können Allergien auslösen. Sie sind  in der Umwelt kaum biologisch abbaubar.

Wir bei myrto setzen weder Silikone noch fragwürdige Silikon-Ersatzstoffe ein, da wir ausschließlich Inhaltsstoffe einsetzen, die für Naturkosmetik zertifiziert sind und sich darüber hinaus als besonders hautverträglich erwiesen haben. Als Naturkosmetik-Alternative setzen wir innovative pflanzliche Konditionierer ein und können so auf Silikone oder kationische Quaternium-Produkte mit ihren Langzeit-Folgen verzichten. 

Wie du hartnäckige Silikone bzw. Quats loswirst 

Um die hartnäckige Schicht von Silikonen oder Quats beim Umstieg auf Naturhaarpflege zu entfernen, empfehlen wir dir unser Purifying Free Bio Shampoo zur milden Tiefenreinigung. Dieser Prozess kann 6 bis 8 Wochen, in Einzelfällen auch länger dauern, da viele Silikone oder QAVs kaum wasserlöslich sind. Nach einer manchmal etwas anstrengenden Übergangsphase kannst dich umso mehr auf eine ausgeglichene Kopfhaut und zunehmend gesundes, kraftvolleres und glänzendes Haar freuen.

Hier geht es zum Ratgeber Spliss und den passenden Pflegeprodukten.