Konservierungsstoffe sollen dem Zerfall von kosmetischen Inhaltsstoffen entgegenwirken und die Haltbarkeit verlängern. Ansonsten könnten Öle und Fette schnell ranzig werden. Emulsionen mit einem hohen Wassergehalt sind besonders gefährdet, von Mikroorganismen wie Bakerien, Schimmelpilzen oder Hefen zersetzt zu werden. Leider sind Konservierungsstoffe mit unerwünschten Nebenwirkungen noch immer weit verbreitet. Sie können die Haut reizen, Allergien und Unverträglichkeiten auslösen, den Hormonhaushalt durcheinanderbringen oder sensible Stoffwechselprozesse im Körper beeinträchtigen.
Konservierung mit Parabenen
Parabene sind die Salze und Ester der para-Hydroxy-Benzoesäure. Sie sind seit mehr als 80 Jahren als keimhemmende Substanzen zur Konservierung weit verbreitet, um das Wachstum von Keimen wie Bakterien oder Schimmelpilzen zu verhindern. Gemäß EU-Kosmetikverordnung sind Parabene als Konservierungsstoffe erlaubt. Sie sind vor allem günstig in der Herstellung. Ihre schädigenden Langzeitwirkungen sind noch immer nicht vollständig erforscht, obwohl es zahlreiche Studien gibt, die insbesondere die hormonelle Wirksamkeit von Parabenen nachweisen. Parabene befinden sich in Kosmetik, aber auch in Lebensmitteln, pharmazeutischen Produkten, Tabakwaren oder Kleidung. Problematisch ist dabei weniger das Vorkommen in einem einzelnen kosmetischen Produkt in sehr geringer Konzentration, sondern die kritische Gesamtmenge an Parabenen, denen wir uns im Laufe des Lebens aussetzen und die sich in unserem Körper anreichern.
Nebenwirkungen von Parabenen
Im Hinblick auf ihre Nebenwirkungen stehen Parabene seit Langem in der Diskussion. In ihrem molekularen Aufbau ähneln sie dem weiblichen Sexualhormon Östrogen. Parabene können das hormonelle Gleichgewicht stören, ein unkontrolliertes Wachstum des Brustgewebes anregen und Brustkrebserkrankungen fördern. Studien zufolge senken Parabene bei Männern den Testosteronspiegel, die Spermienproduktion, können zu einer Verweiblichung führen und die Fortpflanzung beeinträchtigen. Dennoch hält das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) den Einsatz von Methyl- und Ethylparaben im erlaubten Konzentrationsbereich bis 0,4% in Kosmetika für sicher. Andere Parabene wie Butyl- oder Propylparaben mit noch stärkerer östrogener Wirkung gelten bis zu einem Einsatz von 0,19% als sicher, sind aber zumindest in Babyprodukten strikt verboten. In der Naturkosmetik sind Parabene generell nicht erlaubt.
Parabene gelten als potentiell hautreizend, können als Konaktallergene wirken und Allergien auslösen. Untersuchungen zeigen darüber hinaus, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Paraben-haltige Kosmetika verwendet haben, ein erhöhtes Risiko für starkes Übergewicht (Adipositas) haben.
Phenoxyethanol
Phenoxyethanol wird häufig als Konservierungsmittel in Hautpflegeprodukten verwendet, um die Kosmetik länger haltbar zu machen. Phenoxyethanol kann bei empfindlicher Haut zu Rötungen und Irritationen führen. Darüber hinaus kann die angenehm riechende Substanz potentiell Allergien auslösen und darf daher gemäß EU-Kosmetik-Verordnung nicht über 1% in Hautpflege-Produkten enthalten sein. Phenoxyethanol steht zudem im Verdacht, das Immunsystem zu beeinträchtigen. In Frankreich darf Phenoxyethanol nicht in Produkten für den Windelbereich für Kinder unter 3 Jahren zum Einsatz kommen ( gemäß Französischer Behörde für Sicherheit von Arzneimitteln und Kosmetika - ASMN).
Konservierungsstoffe in der Naturkosmetik
Traditionell wird Naturkosmetik häufig mit Alkohol in Konzentrationen über 15% konserviert. Reiner Weingeist-Alkohol (INCI: Alcohol) gilt nicht als Konservierungsstoff gemäß Kosmetik-Verordnung, bekämpft aber sowohl Bakterien als auch Schimmelpilze und Hefen effektiv. Alkohol ist nicht sensibilisierend, allerdings entfettet er die Haut und schwächt die Hautbarriere.
Auch die wenigen für kontrollierte BDIH- oder NaTrue-Naturkosmetik zugelassenen chemischen Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat (Potassium Sorbate), Natriumbenzoat (Sodium Benzoate), Benzoesäure (Benzoic Acid) oder Sorbinsäure (Sorbic Acid) sind nicht unproblematisch: Sie haben ein erhöhtes Irritationspotenzial, können Allergien auslösen und sind daher für empfindliche Haut keinesfalls empfehlenswert. Die als „naturidentisch“ bezeichneten Konservierungsstoffe werden auch in verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt. Sie stehen im Verdacht, sensible Stoffwechsel-Vorgänge im Körper zu beeinträchtigen und Beschwerden wie Reizdarm zu fördern.
Hautfreundliche Konservierung mit multifunktionalen pflanzlichen Inhaltsstoffen
Anstelle bedenklicher Konservierungsstoffe setzen wir bei myrto auf innovative, antimikrobiell wirksame Alternativen mit optimierter Hautverträglichkeit. Unser Konzept für eine natürliche Haltbarmachung ist frei von Parabenen und sonstigen gelisteten Konservierungsstoffen. Die mikrobiologische Stabilität der myrto Gesichtspflege beruht auf Pentylene Glycol und organischen Säuren - multifunktionale rein pflanzliche Wirkstoffe mit gleichzeitig hautpflegenden Eigenschaften.
- Organische Säuren
Bestimmte organischen Säuren wie Anissäure oder Levulinsäure haben neben ihren hautpflegenden Eigenschaften auch eine konservierende Wirkung. Sie stabilisieren den pH-Wert der Haut, verbessern den natürlichen Säureschutz und sind sehr gut verträglich - auch für sensible, problematische und zu Allergien neigende Haut. Zusätzlich sind sie antimikrobiell wirksam gegen grampositive und gramnegative Bakterien, gegen Pilze, Hefen und Schimmel. Anissäure wird aus Sternanis und indischem Basilikum gewonnen, Levulinsäure durch Fermentierung von Fruchtzucker oder gentechnikfreiem Mais. Da beide organischen Säuren laut EU-Kosmetikverordnung keine Konservierungsmittel sind, gelten entsprechende Formulierungen als konservierungsmittelfrei.
- Pentylene Glycol
Auch Pentylene Glycol ist kein klassischer Konservierungsstoff, sondern ein multifunktionaler pflanzlicher Inhaltsstoff mit konservierenden Eigenschaften. Das von uns eingesetzte rein pflanzliche Pentylene Glycol für Naturkosmetik wird aus Zuckerrohrbagasse und gentechnikfreiem Mais gewonnen. Pentylene Glycol fördert die Wasserbindungsfähigkeit der Haut und ist ein sehr gut hautverträglicher Feuchtigkeitsspender, der jedoch um einiges teurer ist als Parabene oder die wenigen für Naturkosmetik gelisteten Konservierungsstoffe. Pentylene Glycol vereint hautpflegende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften in der myrto Gesichtspflege mit zuverlässiger antimikrobieller Wirksamkeit. Zudem hilft Pentylene Glycol als Penetrationsverstärker dabei, Wirkstoffe tiefer in die Haut einzuschleusen. Pentylene Glycol ist nicht komedogen, das heißt es verstopft nicht die Poren und ist daher auch bei unreiner oder fettiger Haut empfehlenswert.
Fazit
Die klassische Konservierung mit Parabenen wie auch die Konservierung mit Alkohol oder "naturidentischen" Konservierungsstoffen wie Kaliumsorbat ober Natriumbenzoat bringt potentiell vermehrte Hautreizungen als unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Demgegenüber verfolgen wir bei myrto einen innovativen Ansatz mit Formulierungen, die eine Kombination von Pentylene Glycol und organischen Säuren enthalten. Diese rein pflanzlichen Inhaltsstoffe sind hautpflegend, feuchtigkeitsspendend und sehr gut verträglich auch bei sehr sensibler oder problematischer Haut. Zusätzlich haben sie eine zuverlässige antimikrobielle Wirksamkeit. Die Produkte sind so formuliert, dass sich die antimikrobielle Wirksamkeit der einzelnen Inhaltsstoffe nicht nur ergänzt, sondern zu einer optimierten Hautverträglichkeit führt. Aufgrund ihrer vor allem hautpflegenden Eigenschaften dürfen alle myrto Produkte, die ohne Konservierungsstoffe laut EU-Kosmetik-Verordnung haltbar gemacht sind, als „frei von Konservierungsstoffen“ ausgelobt werden.
